Sie haben den Bewerbungsmarathon überstanden?
Und die Hürde des Vorstellungsgespräches geschafft?
Haben Sie eine Zusage bekommen?
Herzlichen Glückwunsch!
Ihr erster Arbeitstag steht vor der Tür!
Haben Sie trotzdem noch Bedenken oder Lampenfieber, dass alles glatt geht? Angst, dass Sie keinen guten Eindruck machen?
Falls ja, dann sehen Sie sich unsere Tipps für den ersten Arbeitstag an und einem erfolgreichen Start ins Berufsleben steht nichts mehr im Wege!
Probezeit
Erfolgreich vom ersten Tag an
Unter Hunderten von Bewerbern ausgewählt, Vorstellungsgespräch und Assessment-Center erfolgreich bestanden. Glückwunsch! Da wäre noch ein Haken: die Probezeit.
Der Vertrag ist unterschrieben ? eigentlich kann nichts mehr schiefgehen. Hinter dem Begriff ?Probezeit? verstecken sich zwei verschiedene Arten der Anstellung. Entweder handelt es sich um eine befristete Probeanstellung oder um ein Arbeitsverhältnis mit vorangehender Probezeit. Ersteres endet automatisch nach Ablauf der Beschäftigungsdauer, falls der Vorgesetzte es nicht ausdrücklich verlängert. Letzteres geht nach Ende der Probezeit in eine Festanstellung über, wenn es nicht von einer der beiden Seiten gekündigt wird. Der Beschäftigte hat ? je nach Grad der Tätigkeit ? zwischen drei und sechs Monaten Zeit, sich im neuen Job zu beweisen. Neben fachlichen Kompetenzen geht es auch darum, wie sich der Neuling im Unternehmen integriert. Die Testanstellung lässt sowohl dem Arbeitgeber als auch dem Arbeitnehmer Zeit zu entscheiden, ob er der Richtige für die Position und den Betrieb ist. Die Probezeit unterscheidet sich rechtlich kaum von einem normalen Arbeitsverhältnis. Der Arbeitnehmer erwirbt während der Testanstellung das Recht auf anteiligen Urlaub. Vollständiger Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie der Mutterschutz treten allerdings erst nach vierwöchiger Dauerbeschäftigung in Kraft. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, das vereinbarte Gehalt zu zahlen. Die Kündigungsfrist für beide Seiten beträgt zwei Wochen. Gekündigt werden darf an jedem Monatstag ohne die Angabe von Gründen. Kommt es zur Auflösung des Arbeitsverhältnisses, hat der Arbeitnehmer ein Recht auf ein einfaches oder qualifiziertes Zeugnis, in dem seine Leistung bewertet wird.
Damit Sie nicht gleich am ersten Arbeitstag von einem Fettnäpfchen ins andere tappen, finden Sie im Anschluss ein paar weitere wichtige Tipps.
Was ziehe ich an?
Die Premiere im persönlichen Traumjob rückt näher, das Lampenfieber steigt. Wichtigste Frage, in welchem Outfit soll man am ersten Tag in der neuen Firma erscheinen? Krawatte oder Pulli, Kleid oder Hosenanzug?
Achten Sie schon beim Vorstellungsgespräch darauf, wie die Angestellten angezogen sind. Die wenigsten Betriebe haben eine offizielle Kleiderordnung, es sei denn, Sie arbeiten in der Bank. Dann ist Anzug oder Kostüm Pflicht. Nutzen Sie also die modischen Einblicke, die Sie beim Vorstellungsgespräch gewonnen haben. Knallfarben oder extrem kurze Röcke besser im Schrank lassen! Wenn Sie sich ähnlich wie der Rest der Belegschaft kleiden, signalisieren Sie damit Übereinstimmung und Zugehörigkeit.
Treffpunkt Kantine
Der erste Tag dient eher dem allgemeinen Kennenlernen von Arbeitsplatz, Unternehmen und Kollegen als dem Arbeiten. Merken Sie sich die wichtigsten Namen, lernen Sie die anderen nach und nach. Statt die Kollegen einfach mit Vornamen anzusprechen, sollten Sie warten, bis Ihnen das 'Du' angeboten wird.
Gehen Sie lieber mit dem Rest der Abteilung essen anstatt die Mittagspause durchzuarbeiten. Das hat mehrere Vorteile: Ihre Kollegen sehen Sie nicht als Streber, Sie können sich integrieren und gleichzeitig die Unternehmensspielregeln und Umgangsformen herausfinden. Bewährt haben sich Kollegialität, Freundlichkeit, Loyalität, Lernbereitschaft und Pünktlichkeit. Stellen Sie diese Eigenschaften unter Beweis. Bieten Sie beispielsweise einem Kollegen, der unter Zeitdruck an einer wichtigen Aufgabe arbeitet, Ihre Hilfe an. Dadurch zeigen Sie sich aufmerksam und zuverlässig.
Talk und Tratsch
Wer etwas Neues erfahren will, sollte nicht die ganze Zeit von sich erzählen. Hören Sie auch mal zu. Ist Ihnen etwas unklar, sollten Sie nachfragen. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie intelligente Fragen stellen, wirkt das nicht nervig, sondern drückt Interesse und Wissensbegierde aus. Denken Sie daran: Irgendwann kommt immer alles heraus. Sie sprudeln nur so vor guten Ideen? Dann lieber nicht nach der Holzhammer-Methode 'Ich hab das schon immer so gemacht, und das war viel besser als hier' vortragen.
Während Small Talk erlaubt ist, sollten Sie vom Bürotratsch die Finger lassen. Wenn Sie sich jetzt unbedacht zu ersten Eindrücken äußern, lässt sich das hinterher nur schwer revidieren. Falls Ihnen etwas nicht passt, vertrauen Sie sich niemandem an, den Sie noch nicht gut genug kennen. Im schlimmsten Fall sind Sie bei der tratschsüchtigen Kollegin gelandet, die Ihre Beschwerden ungefragt an den Chef weitergibt.
Bei Gerüchten über die eigene Person ist es am besten, diese zu ignorieren. Meist erledigt sich das Ganze von selbst. Falls nicht, sprechen Sie den Verbreiter direkt an und fragen Sie nach den Gründen. Meist rechnet der Betroffene nicht mit so viel Offenheit. Im Notfall sollten Sie den Betriebsrat einschalten.
Irren ist menschlich
Haben Sie einmal einen Fehler gemacht, gestehen Sie das auch ein. Niemand ist perfekt, besonders in den ersten Wochen nicht. Auf keinen Fall sollten Sie das Missgeschick unkollegial jemand anderem in die Schuhe schieben! Bezeugen Sie Charakterstärke, und nehmen Sie Kritik an. Jetzt ist es wichtig, denselben Fehler nicht zweimal zu machen. Falls Sie allerdings zu Unrecht kritisiert werden, hilft nur sich zur Wehr zu setzen. Erwecken Sie nicht den Eindruck, dass man mit Ihnen alles machen kann.
Feedback vom Chef
Nach etwa vier bis sechs Wochen sollten Sie ein Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten führen. Dabei geht es darum, Eindrücke auszutauschen und eventuelle Probleme aus der Welt zu schaffen. Durch die Rückmeldung vom Chef können Missverständnisse geklärt werden.
Bereiten Sie sich darauf vor, nicht nur Feedback zu bekommen, sondern selbst eine Rückmeldung zu geben. Ist man mit Ihnen zufrieden? Gibt es etwas zu verbessern? Welche Aufgaben warten? Das sind Punkte, auf die Sie sich einstellen sollten. Nicht in Panik verfallen, wenn der Vorgesetzte mit Ihrer Leistung nicht ganz zufrieden ist. Noch haben Sie genug Zeit, etwas zu ändern.
Quelle: FOCUS Online