Anschreiben

Das Anschreiben ist das erste Schriftstück, das der Stellenanbieter durchlesen soll. Es liegt oben auf und wird nicht eingeheftet. Es ist Ihre "Visitenkarte" und zugleich die erste Arbeitsprobe. Für die meisten Bewerber ist das Anschreiben das schwierigste an der ganzen Bewerbung. Aus diesem Grund verwenden viele immer wieder das gleiche Schreiben und ändern nur noch die Adresse, Anrede, Datum und Stellenbeschreibung ab. Davon möchten wir Ihnen jedoch dringend abraten. Zum einen schleichen sich gerne Fehler ein, man vergisst die Anrede abzuändern oder das Datum, etc. Zum anderen können Sie mit einem Einheitsschreiben nicht individuell auf das Unternehmen eingehen.

Die Funktion des Anschreibens ist schnell beschrieben, Sie müssen damit einen ersten guten Eindruck schaffen. Überzeugen Sie, dass Sie genau die/der Richtige für diese Stelle sind. Orientieren Sie sich an den Vorstellugen des zukünftigen Arbeitgebers. Zu diesem Zweck sollten Sie sich vor dem Verfassen eines Anschreibens zunächst genau über das Unternehmen und die Stellenanforderungen informieren und sich selber fragen: "Warum könnte ich die/der Richtige sein?".

Der Aufbau des Anschreibens sollte nach der Brief DIN Regel 5008 erfolgen. Die Schriftfarbe schwarz, Schriftgröße idealerweise 10,5 bis 11,5 und eine gute lesbare Schriftart, wie z.B. Arial. Die Schriftart/-größe sollte für alle Dokumente beibehalten werden.


Ihre Adresse:
Beginnen Sie links oder rechts oben mit Ihren Namen, vollständige Adresse, Telefonnummer (auch Mobilnummer wenn vorhanden) sowie E-Mail Adresse angeben. Zwei bis vier Leerzeilen. Keine Leerzeile zwischen Straße und Ort.


Adressfeld des Unternehmens:
Schreiben Sie die Adresse exakt wie in der Stellenanzeige angegeben, die Leerzeile zwischen Straße und Ort wird heute nicht mehr verwendet. Zwei Leerzeilen.


Datum:
Den Ort, mit Datum (rechtsbündig). Schreiben Sie entweder 2. Juli 2007 oder 02.07.2007. Zwei Leerzeilen.


Betreffzeile:
Wird fett geschreiben. Bitte nicht mehr "Betreff:" davor sondern sogleich den Grund schreiben.. Bsp.: Bewerbung als Industriekauffrau - Ihre Anzeige vom 20.06.2007 im Tagesblatt. Zwei Leerzeilen.


Anrede:
"Sehr geehrte Frau oder Herr ...,". Sie können auch stattdessen "Guten Tag Frau oder Herr ....," wählen. Eine Leerzeile. Nur wenn Sie den Ansprechpartner wirklich nicht ausfindig machen können, "Sehr geehrte Damen und Herren," schreiben. Diese Anrede ist jedoch sehr unpersönlich.

Der eigentliche Bewerbungstext gliedert sich in Einleitung, Mittel- und Schlussteil.


Die Einleitung:
Der erste Satz ist meist der wichtigste und der schwierigste zugleich. Es empfiehlt sich nicht, diesen mit dem Wort "Ich" zu beginnen. Floskeln wie "Ich bewerbe mich..." oder "Sie suchen..." haben für den Leser wenig Neuigkeitswert, denn dieser Inhalt sollte bereits Gegenstand der Betreffzeile sein. In der Einleitung sollten Sie deshalb zeigen, aus welchen Beweggründen heraus Sie sich für die Stelle interessieren, wo für Sie in der angebotenen Stelle die Herausforderung liegt. Damit zeigen Sie einerseits Ihre positive Zielsetzung, andererseits erfährt der Leser etwas Neues.


Der Mittelteil:
Hier sollten Ihre eigenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen in Bezug auf die freie Position herausgestellt werden. Der Leser sollte erfahren, was Sie anzubieten haben, was Sie von anderen Mitbewerbern unterscheidet und welche Vorteile ihm, bzw. dem Unternehmen eine Einstellung bringen würde. Klären Sie deshalb, welche theoretischen aber auch praktischen Potenziale Sie mitbringen. Als Leitfaden sollten Sie dazu die Anzeige heranziehen, die Ihnen zeigt, worauf es dem potentiellen Arbeitgeber ankommt. Je genauer Sie über die "Bedürfnislage" des Unternehmens orientiert sind, desto genauer können Sie sich in diese "hineinpassen". Drücken Sie sich möglichst kurz und treffend aus. Bandwurmsätze und tiefe Satzverschachtelungen langweilen den Leser. In der Regel reichen acht Worte pro Satz.


Der Schlussteil:
Dieser Teil sollte inhaltlich noch einmal an die Einleitung anknüpfen und möglichst neue Motive für Ihr Interesse an der Stelle enthalten. Niemals sollte der Bewerber um den Arbeitsplatz "betteln", denn ein selbstbewusster Kandidat kann sich durchaus darauf berufen, dass der potentielle Arbeitgeber von seiner Arbeitskraft profitieren kann. Der Schlusssatz: "Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich sehr" wird nach wie vor gerne verwendet - allerdings heben Sie sich damit nicht gerade vom Rest der Bewerber positiv ab. Wie wäre es zum Beispiel damit?: "Schon jetzt freue ich mich darauf, Sie und Ihr Unternehmen bei einem persönlichen Gespräch näher kennen zu lernen.". Die übliche Abschieds-Formel lautet: "Mit freundlichem Gruß, ..." Viermal schalten, Ihren Namen (Vorname und Nachname) ausschreiben und zwischen dem Gruß und dem geschriebenen Namen unterschreiben. Verwenden Sie einen blauen Stift. Zweimal schalten.

Anlagen, ohne Doppelpunkt, oder unterstrichen schreiben. Wenn Sie darunter setzen, was Sie beifügen wird Anlagen "fett" geschrieben, die aufgeführten Anlagen jedoch nicht. Es genügt auch, wenn Sie nur "Bewerbungsunterlagen" schreiben, anstatt alle einzeln aufzuführen, wie Lebenslauf, Zeugnisse, etc.